Hersteller Beschreibung:
Ein voller Virginia Tabak mit einem kleinen Anteil Latakia aus Zypern. Der Flake erhält durch die Zugabe einer typischen Highland-Malt-Whisky-Essenz seinen rauchig-torfigen Unterton, der durch den Latakia raffiniert betont wird. Mittelstark und aromatisch mit einer vollen Raumnote. Ein echter Highlander!
Beschreibung des Tabakbilds:
Der Bothy Flake überrascht beim Öffnen mit einem für die Firma Samuel Gawith sehr akkuraten Fertigung. Bei den älteren Flakesorten legte man scheinbar mehr Wert auf die Qualität des Tabaks, als auf dessen Erscheinungsbild. Hier scheint man beides im Blick gehabt zu haben. Die sauber geschnittenen Scheiben sind mittel- bis dunkelbraun mit hellen Sprenkeln. Der Duft ist rauchig-süß und erinnert tatsächlich an einen milden Highland-Whisky, doch ist für geübte Nasen auch der enthaltene Latakia zu erschnuppern: feuchtes Laub, das in einem Herbstfeuer schwelt. Die Flakes sind elastisch und neigen nicht zum bröseln, da dies an einer gewissen Grundfeuchte des Tabaks liegt, sollte man ihn in der offenen Dose oder vor dem Stopfen eine halbe bis eine Stunde trocknen lassen.
Das Stopfen:
Der Bothy Flake kann auf verschiedene Arten gestopft werden. Je nach Geschmack als Mixture aufgerubbelt oder geknickt und gefaltet. Aufgrund seiner Feuchte sollte man darauf achten, ihn nicht zu fest zu stopfen, da der kompakte Tabak sich unter der Hitze des Anzündens aufrichtet und Platz in der Pfeife braucht. Auch sollte man daran denken, dass übriggebliebene trockene Tabakkrümel die Flamme rasch nach unten weiterleiten.
Das Anzünden:
Durch den recht hohe Feuchtigkeitsgehalt des Bothy Flakes kann sich das Anzünden als schwierig gestalten. Wichtig ist es, eine gleichmäßige Glut auf der Oberfläche zu erzeugen, wozu man nach der ersten Flamme den Tabak erstmal vorsichtig – nicht zu fest! - mit dem Stopfer glätten sollte, um dann erneut Feuer zu geben. Erst, wenn die ganze Oberfläche glimmt, wird sich der Tabak ruhig bis zum Schluss herunterrauchen lassen.
Raucheigenschaften:
Der Rauch des Bothy Flake ist üppig und mit einer gewissen pfefferigen Schärfe am Gaumen, gemildert wird dies durch den malzig-süßlichen Whisky, der die natürliche Süße der verwendeten Virginias sehr harmonisch unterstützt, ohne den Tabak zu erschlagen. Für eine ausgesprochen interessante Komponente sorgt der verwendete Latakia. Dieser sorgt mit seiner ätherische, nie aufdringlichen Weihrauchnote sowohl für eine besondere Würze, als auch für eine gewisse Leichtigkeit im Geschmack. Raucht man jedoch zu gierig, um diesem Geschmack intensiver zu erleben, neigt der Tabak zum sottern. Dennoch bleibt kaum Kondensat in der Pfeife zurück und auch die hell- bis mittelgraue Asche macht wenig Arbeit bei der Reinigung.
Raumnote:
Die Raumnote des Bothy Flake ist tabakecht und der Gehalt an Latakia für empfindliche Nasen wahrnehmbar, was diesen Tabak nur bedingt geeignet für nichtrauchende Gesellschaften macht.
Gesamtbewertung:
Der Bothy Flake ist ein braun marmorierter Flake mit goldenen Sprenkeln, der sehr akkurat geschnitten, dabei aber etwas feucht ist. Sein Duft ist rauchig-süß und erzeugt so einen Vorgeschmack auf den Rauch. Dieser ist ebenfalls süßlich, mit rauchigen und pfefferigen Noten, was tatsächlich an den als Aroma verwendeten Whisky denken lässt, wirkt dabei aber durchaus natürlich und eher unterstützend für den verwendeten Virginia. Der Latakia schwebt gleichsam im Hintergrund, sorgt aber für eine reizvolle leichtere Würzkomponente, die diesen Tabak zu etwas Besonderem macht. Aufgrund des etwas mühseligen Anzündens (und das bessert sich mit der Lagerung der angebrochenen Dose und der daraus resultierenden Nachtrocknung) und der leichten Schärfe richtet sich der Bothy Flake nicht unbedingt an blutige Anfänger, doch denjenigen, die „einen Hauch Orient schnuppern“ möchten, vor einem reinen Engländer jedoch zurückschrecken, sei er wärmstens empfohlen.
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mit freundlicher Unterstützung von Dennis Hübel